Suzan I.
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Meine Oma lebt hier seit etlichen Jahren bereits, erst im betreuten Wohnen, seit sie Demenz entwickelt hat in einem Pflegezimmer, teils war sie auch kurz auf der Pflegestation. Ich habe als Schülerin auch mal zwei Wochen auf Station Q gearbeitet. Und ich kann mich den negativen Bewertungen wirklich überhaupt nicht anschließen.
Das Bethesda ist das einzige Altenheim, das ich kenne, in dem alte Menschen die Chance haben, deutliche Unterstützung im Alltag zu erhalten, während sie aber trotzdem noch ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Die Kantine hat gutes Essen und ist ein Ort, wo Menschen sich in wirklich schönem Ambiente begegnen können, eher wie ein Café als wie eine Altenheim-Kantine. Meine Oma trifft hier alte Freunde aus Landau, lädt Familienmitglieder auf einen Kuchen ein und genießt die Gesellschaft, weil es immer belebt ist. Wenn ich sie besuche, essen wir ab und zu zu Mittag und es schmeckt wirklich gut.
Die Angestellten kennen sie alle mit Namen und sind zwar teils gestresst und schnell wieder weg, aber ich habe sie immer nur freundlich und geduldig erlebt. Die Gänge sind auch belebt und sauber - wenn ich da an Altenheime denke, die im Vergleich wirklich in Ordnung sind, aber wie leer gefegt wirken oder immer ein wenig nach Urin riechen.
Die Veranstaltungen sind liebevoll und toll gemacht, egal wann ich meine Oma besuche, schwärmt sie davon. Sie geht wöchentlich zum Gedächtnistraining. Es werden alte Lieder gesungen, Rätsel gemacht. Es gibt Sitztanz, Konzerte, eine schöne Kirche. Als ich dort gearbeitet habe, gab es eine Veranstaltung, wo Menschen mit Behinderungen Kleintieren begegnen und sie halten und streicheln dürfen. Vor einigen Monaten haben wir als Familie mit meiner Oma ein Cocktail-Event im Garten besucht, das war auch sehr nett, auf einem der Konzerte war ich mit meiner Oma auch schon einmal. Soweit ich weiß gibt es wöchentlich sich wiederholende Events und jede Woche auch ein neues, meine Oma schwärmt immer davon.
Das Bethesda ist auch nicht karg und gegenüber von einem Friedhof als einzige Grünanlage, sondern hat Gärten und liegt direkt gegenüber vom Fort. Meine Oma konnte dort immer spazieren gehen, als sie nicht mehr in den Wald fahren konnte, und als ich auf der Station mit alten Menschen mit Behinderungen gearbeitet habe, sind wir jeden Tag mit allen von unserem Stockwerk ins Fort eine Runde spazieren gegangen, einige im Rollstuhl. Der Innenhof ist wunderschön begrünt, meine Oma liebt den alten Baumbestand und ist richtig stolz darauf, so einen schönen Garten zu haben.
Regelmäßig geht sie auch auf den Bücherflohmarkt und holt sich neuen Lesestoff, es gibt einen kleinen Laden, sogar einen Friseur im Haus, sie hat all ihre Anwendungen wie Physiotherapie im Haus, wo sie auch mit Name auf der Station freundlich begrüßt wird. Wenn ihr Fernseher nicht funktioniert, kommt der Hausmeister und hilft ihr. Als sie noch im betreuten Wohnen eine Wohnung hatte (die übrigens sehr schön war und wo der Hausmeister ihr bspw. auch alle ihre Bilder aufgehangen hat), hatte sie auch einen Stellplatz für ihr Auto in der Tiefgarage. Damals gab es sogar eine Zeit lang noch ein Schwimmbad im Haus, das aber inzwischen leider schließen musste.
Das Bethesda ist ein absoluter Segen. Wir leben inzwischen in der Nähe von München und alle, die mal meine Oma besucht haben mit mir, sind traurig, dass es so etwas bei uns einfach nicht gibt. Es ist ein Privileg, dass meine Oma die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, im Bethesda Landau leben zu dürfen.
Vielleicht beziehen sich die schlechten Bewertungen auf Stationen, die ich nicht kenne, die Anlage ist schließlich sehr groß, oder auf Arbeitsumstände oder bestimmte Mitarbeiter, die ich nicht kenne, aber sie entsprechen definitiv nicht meinem Bild.